Das Problem sehe ich immer wieder: Marginalisierte Menschen möchten aus ihrem Alltag und über ihre Situation berichten, aber da ist die Sache mit der Impressumspflicht. Und überhaupt macht ein Blog nun mal administrative Arbeit: Updates müssen zeitnah eingespielt werden, es müssen zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Angriffe existieren und aktuell gehalten werden, und mit dem ganzen Spam möchte man sich ja auch nicht unbedingt auseinandersetzen müssen.
Vor allem sehe ich immer wieder ewig lange, aber eigentlich interessante Threads in meiner Timeline auf Twitter. Lange Tweet-Ketten, die auf diese Weise nicht gut lesbar sind und die Timeline stören, wenn man sie gerade nicht lesen möchte, auch wenn der Inhalt eigentlich interessant ist. Die man viel lieber am Stück, ohne erzwungene Abkürzungen und ordentlich formatiert und/oder einfach später lesen würde. Also, ich zumindest. 😊 Die dann verschwunden sind, wenn man sie sucht, und die ebenfalls verschwinden, wenn der entsprechende Twitter-Account, aus welchen Gründen auch immer, gelöscht wird.
Daher gibt es jetzt dieses Angebot: Das Entmarginalisierungs-Blog. Es gibt ein valides Impressum und eine Datenschutzerklärung, aber die Menschen, die hier schreiben, werden geschützt. Ich will weder Eure Ausweis-Namen noch Eure Postanschrift wissen. Es gibt ständig aktualisierte Schutzmaßnahmen, und Spam hat hier keine Chance.
Ich bin selbst marginalisiert, aber habe andererseits Privilegien, die ich hier einsetzen möchte. Ich betreibe Server seit 2006, WordPress seit 2008 (bzw. den Fork ClassicPress seit 2019) und man hat mir bisher nichts „aufgemacht“, also muß ich da wohl irgendwas richtig machen. Ein funktionierender Mailserver ist auch vorhanden.
Ich kann glaube ich ziemlich gut auf Art. 5 GG (Meinungsfreiheit) herumbalancieren und weiß, wo ich die Grenzen ziehen muß.
Wenn Du marginalisiert bist und gelegentlich oder regelmäßig darüber schreiben willst: Hier kannst Du gefahrlos schreiben. Du bekommst einen Autoren-Account, und wenn Du mehr machen willst, einen Redakteurs-Account. Dazu kannst Du eine Mailadresse unter @entmarginalisierungs.blog haben (Abholung derzeit: nur POP3s), dann muß ich nicht mal Deine reguläre Mailadresse kennen. Eine Weiterleitung auf Deine reguläre Adresse geht natürlich auch.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich Menschen finden, die hier mitmachen wollen. People of Color, LGBTIQA+, behinderte Menschen, neuro-atypische Menschen, seid mir willkommen. Ihr habt was zu sagen. Make yourself heard!